Zahnreinigung und Mundhygiene
Für den Erhalt der Zähne und einer guten Mundgesundheit ist die tägliche Mund- und Zahnpflege eine zwingende Voraussetzung.
Gute Mundhygiene- Bakterienzahl gering halten
Eine einwandfreie Mundhygiene kann nur durch eine gründliche Pflege von Zähnen und Zahnfleisch erreicht werden. Dabei geht es um die Entfernung von Zahnbelag (Plaque) und Speiseresten, um die Bakterienzahl so gering wie möglich zu halten.
Tägliche Mund- und Zahnpflege
Eine einwandfreie Mundhygiene beinhaltet die Zahnpflege, Zahnfleischpflege, Zungenpflege, Prothesenpflege und Implantatpflege. Zur persönlichen Mundhygiene gehört auch die Prophylaxe bzw. Kontrolle beim Zahnarzt, denn ein regelmässiger Zahnarztbesuch lässt Probleme frühzeitig erkennen. Die Gesundheit des Mundraums ist für den gesamten menschlichen Organismus wichtig, denn ungepflegte oder kranke Zähne können Krankheiten verursachen und sogar für einen Herzinfarkt verantwortlich sein.
Die Mundhygiene durch Mundspülung ist eine Ergänzung zur Zahnpflege und Zungenpflege, jedoch kein Ersatz für das Zähneputzen. Die Mundspüllösung aus Chlorhexidin kann sich an die Zellwände der Krankheitserreger anlagern und die Keime in der Mundhöhle zerstören.
Pflege von Zahnprothesen
Zur Reinigung einer Prothese hält der Handel spezielle Prothesenbürsten bereit. Als Reinigungsmittel können Flüssigseife, Spülmittel, aber auch Kernseife dienen. Zahnpasten mit enthaltenen Schleifkörpern sollen nicht verwendet werden, da diese den Prothesenkunststoff anrauen, wodurch der Anlagerung von Zahnstein und Belägen Vorschub geleistet wird.
Mundhygiene bei Pflegebedürftigen
Insbesondere bei älteren und pflegebedürftigen Patienten ist eine regelmäßige gründliche Gebissreinigung unerlässlich, weil das Zahnfleisch zurückgeht. Dadurch wird die freiliegende, dem Belag und den Bakterien ausgesetzte Zahnoberfläche größer. Ferner lässt die Fingerfertigkeit im Alter nach oder die Patienten sind in ihrer Beweglichkeit stark eingeschränkt, was die Qualität der täglichen Putztechnik reduziert. Darüber hinaus verändert sich der Stoffwechsel im Alter in vielen Fällen ungünstig, beispielsweise durch chronische Krankheiten oder Medikamente, wodurch die Anfälligkeit für Karies und Parodontitis steigt.
Professionelle Zahnreinigung
In jedem Mund bildet sich nach ein bis zwei Tagen ein Belag auf den Zähnen, Plaque oder auch Biofilm genannt. Dieser Biofilm besteht aus Milliarden von Bakterien, die einen regen Stoffwechsel entwickeln. Dabei werden isolierte Kohlenhydrate verwertet und Säuren sowie Zellgifte ausgeschieden. Durch diese aggressiven Substanzen entstehen Zahnschäden (Zahnkaries) und Zahnfleischentzündungen (Gingivitis) bis hin zum Knochenabbau (Parodontitis). Vielen Patienten gelingt es auch durch eine gründliche Zahnpflege nicht, alle Zwischenräume und Nischen in der Mundhöhle zu erreichen und damit diese Bakterien zu entfernen.
Die Professionelle Zahnreinigung (PZR) wird vom Zahnarzt oder von fortgebildeten Fachkräften durchgeführt, wie zahnmedizinischen Prophylaxe-Assistenten (ZMP), zahnmedizinischen Fachassistenten (ZMF) oder Dentalhygienikern (DH). In der Regel umfasst die PZR eine vollständige Entfernung versteckter weicher und auch mineralisierter Zahnbeläge oberhalb (Zahnstein) und unterhalb (Konkrement) des Zahnfleisches. Die genannten Assistenzberufe dürfen diese Beläge nur entfernen, soweit sie klinisch sichtbar und erreichbar sind. Ansonsten sind sie dem Zahnarzt vorbehalten.
Die Reinigung erfolgt mit Handinstrumenten (Scaler), Schleifpapierstreifen, Bürstchen, Zahnseide und Ultraschallgeräten. Anschließend können eventuell verbliebene Verfärbungen und Ablagerungen auf Zahnoberflächen (auch auf Zahnersatz und Zahnkronen) mittels Pulverstrahlgeräten entfernt werden. Vergleichbar mit dem Sandstrahlen bläst hier ein erwärmtes Gemisch aus Luft, Wasser und einem speziellen Reinigungssalz die Beläge aus jedem Zwischenraum und jeder Furche (Fissur). Anschließend werden die Zähne mit einem rotierenden Gummikelch oder einer rotierenden kleinen Bürste unter Verwendung immer feiner werdender abrasiver Prophylaxepasten poliert, um die Zahnoberflächen zu glätten und ein Neuansetzen von Belägen zu erschweren. Abschließend werden zum Schutz des Zahnschmelzes alle Zahnoberflächen mit einem speziellen Fluoridlack behandelt. In seltenen Fällen kann bei besonders empfindlichen Zähnen die Professionelle Zahnreinigung unter Lokalanästhesie durchgeführt werden.
(Quelle: Wikipedia)
Zungenreinigung
Die vorderen zwei Drittel der Zunge kommen durch Sprechen und Schlucken häufig mit dem Gaumen in Kontakt. Dadurch wird dieser Teil der Zunge sauber gehalten. Auf dem hinteren Drittel der Zunge kann sich dagegen ein Belag aus Essensresten bilden. Dieser bildet einen Nährboden für Bakterien und Pilze, die zu Erkrankungen der Mundschleimhaut führen können. Durch die Zersetzungsprozesse entstehen Gase, die für Mundgeruch verantwortlich sein können. Der Zusammenhang zwischen Zungenbelag und Mundgeruch wurde erstmals 1920 wissenschaftlich nachgewiesen. In ca. 80 % aller Fälle ist der Grund des Mundgeruchs im Rachenraum zu suchen, und davon meist auf der Zunge. Nur in dem verbleibenden Fünftel entsteht Mundgeruch durch Probleme im Nasenraum oder bei Krankheiten des Magen-Darm-Traktes. Der Zungenbelag entsteht als Folge der Ausscheidungsprozesse des Körpers. Durch das Abtragen unterstützt man den Organismus bei seiner Reinigung.
Eine gewöhnliche Zahnbürste eignet sich nur teilweise für die Zungenreinigung. Spezielle Zungenreiniger sind flacher, dadurch wird der Kontakt mit der Uvula und somit der Würgreflex vermieden. Außerdem können Zahnbürsten den Belag nicht abziehen und bei zu unvorsichtiger Verwendung die Papillen verletzen.
(Quelle: Wikipedia)