Diabetes & Paradonditis

Diabetes mellitus wird im Volksmund als Zuckerkrankheit bezeichnet und gehört zu den häufigsten chronischen Stoffwechselerkrankung unserer Zivilisation. Dabei ist zwischen dem Typ I Diabetes und dem Typ II Diabetes zu unterscheiden.

Typ I und Typ II Diabetes

Typ I Diabetes ist eine Autoimmunkrankheit mit einer meist genetisch verursachten Fehlfunktion der Bauchspeicheldrüse. Typ II Diabetes dagegen ist durch falsche Ernährung und Übergewicht verursacht. Schwere Durchblutungsstörungen sind die Folgen dieser Krankheit, aber auch die Auswirkungen auf die Mundgesundheit sind erheblich und wegen ihrer Rückwirkung auf die Grunderkrankung besonders gefährlich.

Entzündungen im Mund- Wie ist der Zusammenhang zwischen Parodontitis und Diabetes

Das Risiko, an einer schweren Parodontitis zu erkranken, ist für Diabetiker um das 35 fache höher als für gesunde Menschen. Gerade in den fein verästelten dünnen Blutgefäßen der Mundschleimhaut richten die Durchblutungsstörungen als Folge des Diabetes besonderen Schaden an. Weniger Blutdurchfluss bedeutet weniger Sauerstoff und weniger Nährstoffe in der Mundschleimhaut.

Das „ausgehungerte“ Zahnfleisch wird anfällig für Bakterien und Pilze. Das Zahnfleisch reagiert darauf mit einer heftigen Entzündungsreaktion. Die Schleimhaut geht mit der Zeit zugrunde, das Zahnfleisch blutet und es entstehen immer tiefere Zahnfleischtaschen. Mit fortschreitender Zeit wird der Kieferknochen angegriffen, schließlich lockern sich die Zähne und gehen verloren.

Zu allem Überfluss ist die negative Wirkung der Zuckerkrankheit auf unsere Mundgesundheit keine Einbahnstraße, Die Infektion des Zahnfleisches löst nämlich eine Reaktion in unserem gesamten Körper aus. Durch die dauerhaften Entzündungen im Mund erhöht sich die Thrombosegefahr stark und damit das Risiko für Herz- und Kreislaufkrankheiten. Die Gefahr eines Herzinfarktes oder eines Schlaganfalls steigt rapide an.

Was kann ich tun?

Für Diabetiker ist es enorm wichtig, regelmäßige Untersuchungstermine beim Zahnarzt wahrzunehmen und den Anweisungen hinsichtlich der Mundhygiene zu folgen. Durch gut abgestimmte Behandlungen von Arzt und Zahnarzt können Schmerzen und Folgeschäden der Zuckerkrankheit vermieden werden. Informieren Sie Ihren Zahnarzt über Ihre Zuckerkrankheit und bitten Sie ihn um die Zusammenarbeit mit Ihrem betreuenden Hausarzt oder Internisten.

Wenn Sie bei der Zahnpflege plötzlich eine unerklärliche Verschlechterung Ihrer Mundgesundheit feststellen, könnte ein beginnender Diabetes die Ursache sein. Zahnfleischbluten, Entzündungen und Pilzbefall sind mögliche erste Anzeichen. Lassen Sie in diesem Fall einmal Ihren Blutzuckerspiegel überprüfen und sprechen Sie Ihren Hausarzt gezielt auf das Problem an. Je früher Diabetes erkannt wird, desto besser und leichter ist er zu behandeln.